Die US-amerikanische Sopranistin Olivia Miller hat sich mit ihrer „schimmernden…souveränen…klangvoll hellen“ Stimme als Barockspezialistin und Kammerensemble-Sängerin einen Namen gemacht. Aufgewachsen in Saint Charles, Illinois, wusste sie bereits in ihrer Jugend, dass Deutsch ihre sängerische Muttersprache ist. Die Mitwirkung in den von Helmuth Rilling geleiteten „Bachkantaten Akademien“ 2017 und 2018 in Weimar - ihre ersten Besuche in Deutschland - intensivierten den Wunsch, als Sängerin im deutschsprachigen Raum zu arbeiten, und vor allem die Musik von Johann Sebastian Bach auf höchstem Niveau zu betreiben. Trotz einer etablierten Karriere in der Bostoner Alte-Musik-Szene wagte sie im Herbst 2021 mit dem Umzug nach Leipzig den Neuanfang.
Vor diesem Hintergrund freute sich Olivia ganz besonders auf ihre ersten Auftritte mit dem Thomanerchor Leipzig und dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Thomaskantor Andreas Reize als Solistin der Bachkantate BWV 181 im Rahmen des Projektes „Bach300“ mit Aufführungen in der Thomaskirche und der Nikolaikirche in Leipzig. Neben Aufführungen von Bachkantaten mit dem Thomasorganisten Johannes Lang in der Thomaskirche Leipzig, dem Bachchor zu Arnstadt oder dem Magdeburger Kantatenchor ist Olivia Miller gern gesehener Gast als Solistin verschiedener Mitteldeutscher Ensembles wie der Collegium Vocale Leipzig (Schubert „Messe in C Dur;“ Der Knabe in Mendelssohn „Elias“), Musik in Peter-Paul Sebnitz (Michael Haydn „Requiem in c;“ Matthias Drude „Wir können mit dir unser Leben wagen“), der Sächsischen Solistenvereinigung (Schumann „Der Rose Pilgerfahrt“), oder dem Kammerchor Saalfeld (Reger Choralkantate Nr. 2). Außerdem gab sie ihr Solodebüt bei der Händelfestspiele in Halle (Saale) mit zwei Solokantaten von Vivaldi in der Marktkirche Unser Lieben Frauen.
Als Mitglied der renommiertesten nordamerikanischen Ensembles wie Boston Baroque, Emmanuel Music, Handel + Haydn Society, Ensemble Altera und beim Boston Early Music Festival, sowohl als Solistin als auch in solistisch besetzten Ensembles etabliert, ist Olivia bereits nach kürzester Zeit zuhause in etlichen Kammerchören und Ensembles in ganz Deutschland: sie sang in solistischer Besetzung mit Capella di Fontana (Schein „Israelsbrünnlein“), Trauerräume Ensemble (Schütz, Hammerschmidt, Ward), Capelli St. Pauli (Schütz, Schein, Scheidt), Bach Consort Leipzig (Bach-Motette BWV 227), dem Dresdner Kammerchor (Bach-Motette BWV 227), AuditivVokal (zeitgenössische Uraufführungen), Sing&Sign (das Barockgesang mit Gebärdensprache kombiniert), und dem Gellert Ensemble (Moniuszko „Requiem aeternam“). Außerdem ist sie Ensemblegast beim Collegium Musicum '23, der Rheinische Kantorei, der Gaechinger Cantorey, der Semperoper Dresden, der Warschauer Kammeroper; und beim Vocalconsort Berlin, mit dem sie in der umfangreichen und höchst anspruchsvollen Chorpartie von Arnold Schönbergs „Moses und Aron“ im Theater Bonn erstmalig auf einer deutschen Opernbühne zu erleben war.
Neben ihren Auftritten in Deutschland und dem Europäischen Ausland (dem Musikverein in Wien, AT, und Kirchen in Prag und Litomyšl, CZ; Danzig und Warschau, PL; und Vilnius, LT) ist Olivia Miller weiterhin in Nordamerika tätig. So war sie im Sommer 2023 zum vierten Mal eingeladen, sowohl im Ensemble als auch als Solistin im Oregon Bach Festival aufzutreten, wo sie unter anderem Solistin in J.S. Bach „Magnificat“ unter der Leitung von Jos van Veldhoven, und in früheren Festivals Ancilla in Bach „Matthäuspassion,“ und die Engel-Terzett in Mendelssohns „Elias“ unter der Leitung von John Nelson, sang. Seit ihrem Umzug war sie auch mal wieder in Boston, um solistisch beim Boston Baroque (Vivaldi „Gloria“) und Emmanuel Music (Bachkantate BWV 1) aufzuführen.
Neben ihrer Ausbildung am Wheaton College Illinois sowie einem Master-Studium an der Florida State University USA vertiefte Olivia ihre Ausbildung unter anderem als „Emerging Artist“ der Bach Akademie Charlotte, dem Baroque Opera Workshop am Queens College, sowie in Meisterkursen des Tafelmusik Baroque Summer Institute, Amherst Early Music, Nahant Music Festival, und International Baroque Institute at Longy. Unter ihren ehemaligen Gesangslehrerinnen sind Susanne Krumbiegel, Dr. Wanda Brister, Denise Gamez, Dr. Carolyn Hart, und Michelle Areyzaga; Kathy Romey hatte und hat immer noch als Chorleiterin und Mentorin großen Einfluss auf Olivias Leben.